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KLIMA- UND RESSOURCENSCHONEND BAUEN MIT HOLZ

Für einmal war das Thema etwas weniger technisch, als man das vom Technik Tag VGQ gewohnt ist. Der Anfang machte Herr Dr. Andreas Fischer, Klimawissenschaftler von Meteo Schweiz. In seinem Referat zeigte er auf, dass die extremen Wettereskapaden der jüngsten Zeit, längst nicht mehr nur Schwankungen sind, sondern durch die steigenden Extreme, die sich bereits als Muster abzeichnen, definitiv als Klimawandel anzusehen sind.

Klimawandel – was kommt auf uns zu und wie gehen wir vor? Wo liegt das Potential der Holzbranche in Sachen Klimaschutzeffekt genau – im Sinne einer Gesamtbetrachtung?

Mit diesen zukunftsweisenden Fragen befassten sich die Referenten Roger Nufer vom Bundesamt für Energie in Bern und Frank Werner, dem renommierten Ingenieur für Umwelt & Entwicklung aus St.Gallen.

Oliver Seidel vom 'baubüro in situ' in Basel zeigte auf eindrucksvolle Weise, wie bei der Überbauung Lysbüchel-Areal rezyklierbare Baustoffe zum Einsatz kamen und wie riesig das Potential der mehrfachen Verwendung von Baumaterialien noch ist, in Bezug stehend zur anstehenden Ressourcenknappheit.

In den grosszügigen Pausen besuchten die Teilnehmenden die Ausstellung, fanden Zeit sich auszutauschen und sich zu stärken.

Am Nachmittag ging das Programm mit dem Block TECHNIK weiter. Die Herren Benno Zurfluh, Zurfluh Lottenbach aus Luzern, Prof. Heinrich Huber vom Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern und Theo Studer von der CTA AG aus Münsingen befassten sich auf ihrem Fachgebiet jeweils mit Energieeffizienz in der Gebäudetechnik.

Es darf mit einer fortgeschrittenen Vorfertigung auch in der Gebäudetechnik gerechnet werden, insbesondere durch den Einsatz von komplexen modularen Elementen. Neuste Erkenntnisse aus Praxisuntersuchungen von Abluftanlagen mit Aussenluftdurchlass und dezentralen Lüftern mit Wärmerückgewinnung zeigen ein erhebliches Potential für energieeffiziente Lösungen. Auch bei modernen Lüftungsanlagen sind bereits die Weichen in eine effizientere Zukunft gestellt, wie aktuelle Entwicklungen in der WPT im urbanen Raum bereits aufzeigen.

In den anschliessenden Projektpräsentationen zeigte Jörg Finkbeiner von Partner und Partner Architekten aus Baiersbronn, welche Erfahrungen und Visionen sie mit der Projektierung des Wolkenkratzers für Berlin bereits gemacht haben. Die erste Strohballensiedlung der Schweiz wurde von Paul Schmidt, vom Atelier Werner Schimdt aus Trun vorgestellt. Andy Senn, Architekt BSA SIA aus St. Gallen und Lukas Osterwalder von der Blumer-Lehmann AG aus Gossau rundeten anschliessend den Technik Tag VGQ mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Salez ab. In diesem Projekt wurde bewusst weniger Technik, altes Wissen und künftiges Klima berücksichtig. Ist das ein Ansatz, den wir uns allenfalls zu Herzen nehmen sollten?

Beim abschliessenden Apéro, welches für einmal im Sitzen stattfinden musste, stellte sich anhand der engagierten Diskussionen gut heraus, dass die Teilnehmenden inspiriert werden konnten und mit guten Argumenten für die Holzbauweise und das ökologische Bauen  bedient wurden.